Konventionelle Strahlteiler haben Sie in der letzten Photonics News Ausgabe kennengelernt, heute kommen wir zu den außergewöhnlicheren Vertretern, den diffraktiven optischen Elementen (DOE) und den Würfeln.
Strahlteilerwürfel werden zur Leistungsaufteilung ohne Strahlversatz verwendet. Der klassische Strahlteilerwürfel wird für eine bestimmte Wellenlänge und Polarisationsrichtung gefertigt. Das Herzstück des Würfels bildet die Hypotenuse, auf der die entsprechende dielektrische Beschichtung aufgebracht wird. Die Strahleintritts- und Strahlaustrittsflächen des Würfels werden zusätzlich entspiegelt, sodass insgesamt vier Schichten aufgetragen werden - das erklärt den relativ hohen Preis der Würfel.
Polarisierende Strahlteilerwürfel. Immer wenn beim Laser die Leistungstrennung durch Polarisation erfolgen kann, kommen diese Bauteile ins Spiel. Gekittete Würfel werden für Laser mit geringen Energie- und Leistungsdichten verwendet; sie gibt es auch als breitbandige Version. Optisch kontaktierte Varianten sind für Hochleistungs-Anwendungen: Zerstörschwellen über 10 J/cm² (10 ns, 10 Hz, 1064 nm) halten so einiges aus. In Kombination mit l/2 Verzögerungsplatten können Polarisations-Strahlteilerwürfel sogar zur Leistungsregelung verwendet werden.
Diffraktive Strahlteiler werden für die genaue Leistungsaufteilung bei High-Power Lasern eingesetzt - sogar die Aufteilung in mehrere gleiche Strahlen ist möglich (Strahlmatrix). Sie werden gern in der Lasermaterialbearbeitung eingesetzt, um zum Beispiel Löcher in genau definierten Abständen zu erzeugen. Mit nur einem kompakten Element lassen sich sogar 2-dimensionale Strahlmatrizen von beispielsweise 9x9 Spots verwirklichen.