Click here to change sales region

Fachartikel

So wirkt Laserstrahlung auf Gewebe

Dr. Karl Stock, ILM Universität Ulm. Will man die biologische und physikalische Wirkung von Licht auf Gewebe beschreiben, muss man sich zunächst mit der Lichtausbreitung im Gewebe beschäftigen, um dann die verschiedenen Wechselwirkungen des Lichts mit dem Gewebe verstehen zu können.

Lichtausbreitung

im Gewebe

Trifft Licht auf Gewebe, dann wird es im Wesentlichen reflektiert, transmittiert, gestreut oder absorbiert. Wird Licht absorbiert, wird die aufgenommene Licht­energie entweder in Form von Wärme abgegeben oder als Fluoreszenz oder Phosphoreszenz. Je nach Wellenlänge des eingestrahlten Lichts und je nach Gewebeart treten die genannten Effekte zu unterschiedlichen Anteilen auf.

Der Anteil der Reflexion hängt im Wesentlichen vom Brechungsindex­unterschied zwischen Luft und Gewebe sowie vom Einstrahlwinkel ab. Licht, das in das Gewebe eindringt, wird ­entweder absorbiert oder an mikroskopischen Strukturen, wie beispielsweise Zellbestandteilen, gestreut.

Die Streuung ist z.B. dafür verantwortlich, dass ein Laserstrahl nicht beliebig tief in das Gewebe fokussiert werden kann, sondern der Fleckdurchmesser durch die Streuung zunehmend größer wird.

Die Absorption ist der entscheidende Mechanismus, um die eingebrachte Laserenergie therapeutisch nutzen zu können. Die Wahrscheinlichkeit, mit der eingestrahltes Licht absorbiert wird, wird durch den Absorptionskoeffizienten µa beschrieben. Der Kehrwert von µa ist die mittlere freie Weglänge, die ein Photon im Gewebe zurücklegt, bis es absorbiert wird [1].

Wichtige Absorber im Gewebe sind:

  • im UV-Bereich:
    Peptidbindungen und Nukleinsäuren
  • im VIS-Bereich:
    Bilirubin, Karotin, Melanin und Hämoglobin
  • im IR-Bereich:
    Wasser und Hydroxylapatit.

Wie die blaue Kurve in Abb. 2 zeigt, ist die Absorption im Wasser im infraroten Spektralbereich besonders hoch (nur 1 µm Eindringtiefe bei 3 µm Wellenlänge). Deshalb sind der 2,94 µm Er:YAG-Laser und der 10,6 µm CO2-Laser besonders gut zum Schneiden und Abtragen von Weichgewebe geeignet, welches zu großen Teilen aus Wasser besteht.

 

[1] Lasertherapie der Haut, R. Steiner, Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 2013

Wechselwirkung des Lichts

mit dem Gewebe

Abhängig von den Eigenschaften des Gewebes, aber auch von den Bestrahlungs­parametern (Wellenlänge, Intensität, Pulsenergie, Bestrahlungs­dauer) treten verschiedene Effekte auf:

Geringe Lichtleistungen
Bei geringen Lichtleistungen ist zum einen die Fluoreszenz zu nennen, die für die Diagnostik, z.B. zur Erkennung von Blasentumoren, genutzt werden kann. Zum anderen kommen Photochemische Prozesse in der Low Lewel Laser­therapie (LLT) und in der photodynamischen Therapie zum Einsatz, beispielsweise in Kombination mit Methylenblau zum Abtöten von Bakterien.

Höhere Lichtleistungen
Bei höheren Leistungen spielen die thermischen Effekte zunehmend eine Rolle. Während bei der Thermotherapie noch keine thermische Schädigung des Gewebes auftritt, wird ab ca. 60 °C das Gewebe koaguliert (z.B. zum Veröden von Blut­gefäßen) und ab ca. 300 °C das Gewebe verdampft, die sogenannte Vaporisation des Gewebes. Letzteres ist der Effekt, der z.B. in der Chirurgie zum Schneiden von Weichgewebe mit dem CO2-Laser oder mit Diodenlasern genutzt wird.

Laser

und ihre Wirkungsweisen

Pulslaser hoher Leistung
Eine besonders effiziente Art des Ge­webe­abtrags stellt die thermomechanische ­Ablation dar, die beim Einsatz von gepulsten Lasern und hoher Absorption im Wasser auftritt. Durch die hohe Absorption und die hohe Leistung im Laserpuls wird das Gewebe schlagartig erhitzt. Bei etwa 100 °C will das Wasser verdampfen und es findet ein rapider Druckanstieg im Gewebe statt, der zu einem explosionsartigen Gewebeabtrag führt. Durch den schnellen und effizienten Abtrag ist die thermische Schädigung des Gewebes wesentlich geringer als bei der Vaporisation. Auch in Hartgewebe, Knochen, Zähne, Blasen- und Nierensteine, kann ein effizienter und präziser Abtrag insbesondere mit dem Er:YAG-Laser erzielt werden (s. Abb. 3).

Excimer-Laser
Werden Excimer-Laser im UV-Bereich mit kurzen Pulsen und hoher Intensität verwendet, ist nicht nur die Absorption im Gewebe, sondern auch die Energie des einzelnen Photons so hoch, dass ein Abtrag einzelner Atome stattfindet. Diese Photoablation kommt insbesondere in der Augenheilkunde bei der Korrektur der Hornhautkrümmung zum Einsatz.

Ultrakurzpuls-Laser
Bei der Photodisruption werden mit ­Lasern mit ultrakurzen Pulsdauern im Nano-, Piko-, oder gar Femtosekundenbereich die Atome im Fokus ionisiert und es entsteht ein Mikroplasma, das sich extrem schnell ausdehnt und eine akustische Stoßwelle erzeugt. Diese Stoßwelle führt beispielsweise beim LASIK-Verfahren zu einem hochpräzisen Abtrag der ebenfalls zur Korrektur der Fehlsichtigkeit genutzt wird. In tieferliegendem Gewebe lassen sich durch das Plasma beispielsweise auch die Pigmente von Tätowierungen zertrümmern.

 

Quellen

 

 

Der Doktor der Humanbiologie und studierte Ingenieur Karl Stock ist stellvertretender Direktor des Instituts für Lasertechnologien in der Medizin und Messtechnik ILM an der Universität Ulm und Leiter der Arbeits­gruppe Geräteentwicklung. Hier werden vornehmlich Geräte und Applikatoren für medizinische und zahnmedizinische Anwendungen entwickelt - häufig für Industriepartner: so z.B. Laserverfahren für chirurgische und diagnostische Anwendungen, u.a. für die Fach­bereiche HNO-Heilkunde, Urologie, die allgemeine Chirurgie und die Augenheilkunde.

Produktübersicht

Komponenten für medizinische Laser

Achromatic Waveplates Achromatic Waveplates
Achromatische Verzögerungsplatten

Gesamtphasenverschiebung über einen großen Wellenlängenbereich bleibt annähernd konstant.

Aspherical lens Aspherical lens
Asphärische Linsen

Asphärische Linsen korrigieren Abbildungsfehler – Bei monochromatischem Licht sind dies Bildschärfefehler und Verzeichnung.

Eine typische Anwendung dieser Linsen ist die Fokussierung eines kollimierten Strahls auf eine optische Faser
Output Coupler Output Coupler
Auskoppelspiegel

Auskoppelspiegel mit High-Power Coatings und cw-/fs-Beschichtung. Beliebige Einfallswinkel realisierbar.

Auskoppelspiegel finden ihre Hauptanwendung im Resonator und dienen zur Auskopplung des Laserstrahls. Durch geeignete Wahl des Reflexionsgrades wird die Güte des Laserresonators optimiert. 
Polarisationsoptiken Polarisationsoptiken
Brewster-Fenster

Brewster-Platten werden verwendet, um s- und p-polarisiertes Licht zu trennen.

Brewster-Fenster haben eine rechteckige Form und werden in einem bestimmten Einfallswinkel zum Laserstrahl eingesetzt. Licht, das parallel zur Einfalls-/Reflexionsebene polarisiert ist, wird im Brewster-Winkel vollständig durchgelassen, s-polarisiertes Licht hingegen zu etwa 50 %.   
Datenkabel für die Medizintechnik

LWL-Datenkabel für den OP müssen unter Reinraumbedingungen gefertigt werden. 

Wir fertigen nach Kundenwunsch.
Dichroic Mirrors Dichroic Mirrors
Dichroitische Spiegel

Dichroitische Spiegel zur Kombination oder Separation von zwei oder mehr Strahlen unterschiedlicher Wellenlänge.

Diffraktive Elemente zur Korrektur von Abbildungsfehlern

Korrekturen von Abbildungsfehlern mit einem einzelnen Element.

Diffractive Optical Element Diffractive Optical Element
Diffraktive Elemente zur Strahlprofil-Änderung

Zur Strahlprofil-Änderung werden diffraktive optische Elemente wie Strahlformer, Diffusor, Homogenisierer oder Vortex-Linsen verwendet.

37 Hex Element 37 Hex Element
Diffraktive Elemente zur Strahlteilung

Sollen mit einem Element mehrere Strahlen erzeugt werden, so ist der Einsatz von DOEs ideal.

Simulation beam profil of a Multispot-DOE Simulation beam profil of a Multispot-DOE
Diffraktive Optische Elemente (DOEs) aus Kunststoff

Kunststoff DOEs zur Strahlformung oder Strahlteilung für mittlere und niedrige Leistungen.

Diffraktive Optische Elemente Diffraktive Optische Elemente
Diffraktive Optische Elemente (DOEs) für CO2-Laser

Diffraktive ZnSe-Optiken für den typischen Wellenlängenbereich im nahen und fernen IR

Multispot element DOE Multispot element DOE
Diffraktive Optische Elemente aus Saphir für die Medizintechnik

Ausgelegt für die Er:YAG-Laser mit der Wellenlänge 2,94 µm wurden DOEs aus Saphir für den Einsatz in der Medizintechnik entwickelt.

Barbara Herdt
Bei Fragen
Klicken Sie hier

LASER COMPONENTS Germany – Ihr kompetenter Partner für optische und optoelektronische Komponenten in Deutschland.

Willkommen bei der LASER COMPONENTS Germany GmbH, Ihrem Experten für Komponenten in der Photonik. Unser breites Produktsortiment an Detektoren, Laserdioden, Lasermodulen, Optik, Faseroptik und mehr ist jeden Euro (€/EUR) wert. Mit maßgeschneiderten Lösungen decken wir alle denkbaren Anwendungsbereiche ab: von der Sensortechnik bis zur Medizintechnik.
Sie erreichen uns hier:

Werner-von-Siemens-Str. 15
82140 Olching
Deutschland

Tel.: +49 8142 2864-0
E-Mail: info(at)lasercomponents.com

Expertenteam
Sie haben Fragen oder möchten uns kontaktieren?

Rufen Sie uns an oder kontaktieren Sie uns per E-Mail.
Barbara Herdt
Head of Business Unit Laser Optics
Barbara Herdt
LASER COMPONENTS Germany GmbH
82140 Olching
Rainer Franke
Sales Account Manager / Laser Optics
Rainer Franke
LASER COMPONENTS Germany GmbH
82140 Olching
René Sattler
Sales Account Manager / Laser Optics
René Sattler
LASER COMPONENTS Germany GmbH
82140 Olching
Stefan Leyendecker
Sales Account Manager / Laser Optics
Stefan Leyendecker
LASER COMPONENTS Germany GmbH
82140 Olching
Kontaktformular
Sie benötigen eine allgemeine Information oder sind auf der Suche nach einem bestimmten Produkt?

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf.
Wir sind gern für Sie da!.

(Felder mit einem * sind Pflichtfelder.)

Laser Components

Werner-von-Siemens-Str. 15
82140 Olching
Deutschland

You will be redirected
to the Fiber Technology Website ...